Black Friday-Countdown: Was erwartet den E-Commerce 2020?

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Black Friday-Countdown: Was erwartet den E-Commerce 2020?

Black Friday: Mittlerweile auch im DACH-Raum etabliert

Laut einer Studie von BlackFriday.de in Zusammenarbeit mit Appinio gaben 92 % der Befragten an, den Shoppingtag zu kennen. Davon haben 66 % nach eigenen Angaben bereits dieses Shopping-Event genutzt.

Die Mehrheit derjenigen, die beim kommenden Black Friday einen Einkauf planen, möchten einen Betrag zwischen 101 € und 200 € ausgeben. Bei den Ausgaben des Vorjahres wurde noch ein Wert von 51 € bis 100 € am hĂ€ufigsten genannt. Insgesamt planen die Black Friday Shopper also trotz der Corona-Auswirkungen ein etwas höheres Budget fĂŒr ihre SchnĂ€ppchenjagd ein.

Besonders interessant: 69% derjenigen, die einen Einkauf zum Black Friday 2020 planen haben vor ihre EinkĂ€ufe ausschließlich im Internet zu tĂ€tigen.

So nutzen Sie das Potenzial des Shopping-Tags fĂŒr Ihren Shop

Wichtig fĂŒr Online-HĂ€ndler, um den optimalen Nutzen aus Black Friday zu ziehen, sind durchgĂ€ngige Online-Strategien, damit Kunden möglichst wenige KaufabbrĂŒche tĂ€tigen, und echte Mehrwertbotschaften, die ĂŒber den reinen Preisanreiz hinausgehen. Denn Black-Friday-Kunden sind "Schnellentscheider".

Am Black Friday lohnen sich perfekte Prozesse, denn auch Experten des Online-Marktplatzes „Groupon“ bestĂ€tigen mit Zahlen aus einer Umfrage, dass mehr als 60 % der Befragten den Black Friday nutzen, um mit WeihnachtseinkĂ€ufen zu beginnen.

Auch fĂŒr Marketingverantwortliche sind die an diesem Tag generierten Daten wertvoll. Denn ein der Kunden recherchiert vor dem Kauf online und hinterlĂ€sst dabei jede Menge Daten. Im Gegenzug fĂŒr Rabatte können ebenso Daten wie E-Mail-Adressen gesammelt werden und auch DatensĂ€tze aus bargeldlosen Bezahlmethoden können fĂŒr Marktforschungs- und Scoringzwecke genutzt werden.

In "Are You Really Influencing Your Customers? A Black-Friday Analysis" stellen Autoren die Frage, ob das rund 50 Jahre alte Marketing- und Verkaufskonzept Black Friday wirklich das Kundenverhalten beeinflussen kann. Sie stellen unter anderem fest, dass Konsumenten nicht nur mehr der Produkte konsumieren, die sie auch sonst kaufen, wenn sie eine positive Einkaufserfahrung haben. Sie reagieren auch besonders aktiv auf Promotions.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf den Black Friday? 

FĂŒr den stationĂ€ren Handel lassen Studien-Ergebnisse keine positive Trendwende fĂŒr das bevorstehende WeihnachtsgeschĂ€ft erwarten. Vielmehr ist zu vermuten, dass die Mehrzahl der Kunden aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auch zum Black Friday ihre geplanten WeihnachtseinkĂ€ufe vermehrt im Internet tĂ€tigen werden. Die Mehrheit der Kunden möchte durch Online-Shopping das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus vermeiden. Viele sehen sich auch durch die zu erwartenden Corona-Schutzmaßnahmen in ihrem Einkaufserlebnis gestört.

5 Tipps fĂŒr die Vorbereitung auf den Black Friday

#1 Aufmerksamkeit erregen: Verwenden sie klare Call-to-Actions, die zum Handeln und/oder Kaufabschluss motivieren. Der Trend in der Gestaltung von Landingpages und Social Media BeitrĂ€gen geht hin zu starken, leuchtenden Farben und FarbverlĂ€ufen, die den Hintergrund eines Bildes beleben.

#2 Angebote verstĂ€ndlich darstellen: Potenzielle KĂ€ufer vergleichen die Angebote mittlerweile genau und versuchen abzuschĂ€tzen, ob sich die Angebote wirklich lohnen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihre Angebote verstĂ€ndlich und leicht nachvollziehbar dargestellt werden. Hochwertige Produktbilder oder -videos erleichtern dem Kunden die Kaufentscheidung. Auch QualitĂ€tssiegel wirken sich positiv auf die Kaufentscheidung aus.

#3 Starke Performance und optimierte Ladezeiten: Nicht die Optik muss ĂŒberzeugen: Ihre Online-Shop sollte vor allem schnell laden. Online-HĂ€ndler sollten alles daran setzen, ihre Seiten auch bei großem Ansturm hochperformant zu halten.

#4 Kundensupport vorbereiten: Beachten Sie außerdem das erhöhte Aufkommen von Kundenanfragen: Reagieren Sie auf Kundenanfragen zĂŒgig – und das auf allen KommunikationskanĂ€len

#5 WarenverfĂŒgbarkeit und transparente Lieferzeiten: Lassen Sie Ihre Onlineshop-BesucherInnen zwei wichtige Entscheidungsfaktoren zuverlĂ€ssig wissen:


 ob die Produkte lagernd sind. Hier gibt es in der technischen Umsetzung verschiedene AnsĂ€tze: von einfachen Ampel-Stellungen bis hin zu verfĂŒgbaren Mengen – im Multi-Channel-Vertrieb beispielsweise hat sich mittlerweile vor allem der Lagerstand pro Filiale bewĂ€hrt. VerfĂŒgbare Mengen vermitteln die Gewissheit, dass genug da ist. Achtung: Die Anzeige geringer Mengen kann zwei völlig gegensĂ€tzliche Effekte haben. Entweder erfolgt der raschere und unbedachtere Kauf, um das Wunsch-Produkt ja noch zu ergattern – das ist der positive Fall. Oder aber der Druck ist zu hoch – und die Entscheidung fĂ€llt fĂŒr einen anderen Artikel bzw. – im wirklich schlechten Fall – fĂŒr einen anderen Onlineshop mit besserer VerfĂŒgbarkeit.


 ob die Produkte rechtzeitig ankommen. Denn das grĂ¶ĂŸte Kauf-Hindernis in der Weihnachtszeit ist nach wie vor die Sorge, dass das Geschenk nicht rechtzeitig ankommt – und unter dem Weihnachtsbaum des Beschenkten dann ein eilig erstellter Gutschein oder gar nur heiße Luft liegt. Das Risiko, dass der Geschenk-Kauf nicht klappt, hat rund um Weihnachten eine ganz andere PrioritĂ€t als ein normaler Einkauf. Niemand will am Heiligen Abend mit leeren HĂ€nden dastehen. Noch brisanter ist das Thema, wenn es um Geschenke fĂŒr Kinder geht. Stellen Sie sich nur das Theater vor, wenn das fest versprochene Spielzeug oder Kuscheltier nicht da ist. TrĂ€nen, EnttĂ€uschungen, Auszugsdrohungen und Diskussionen rund um das unzuverlĂ€ssige Christkind? Nein danke. Nehmen Sie Ihren besorgten KundInnen daher alle Ängste – und arbeiten Sie im Shop nach Möglichkeit mit ganz klaren, deutlich angezeigten Lieferzeiten sowie Tracking-Daten und exakten Zustell-Tagen.

FrĂŒhstart bei Amazon

Amazon legte heuer bereits am 26. Oktober mit den "frĂŒhen Black Friday Angeboten" los. Diese laufen bis zum 19. November 2020.

Herkunft und Bedeutung von Black-Friday

Der Tag nach dem US-amerikanischen Thanksgiving-Fest Ende November gilt traditionell als Beginn der Weihnachtseinkaufsaisonund Verkaufsveranstaltung des Einzelhandels, die Rabatte in den Fokus stellt und den Konsum anregen soll.

Mittlerweile ist der „schwarze Freitag“ auch in vielen anderen LĂ€ndern lĂ€ngst etabliert:

  • FĂŒr 2,4 Milliarden Euro kauften deutsche Verbraucher, dem HDE zufolge, 2019 in den vier Tagen vom Black Friday bis zum Cyber Monday ein.
  • Französische Online-HĂ€ndler konnten an diesen Tagen und dem dazwischenliegenden Wochenende letztes Jahr 966 Millionen Euro
  • Auch in Brasilien kennen HĂ€ndler und Verbraucher den Black Friday. 2018 kauften die Brasilianer am Black Friday – einer Ebit/Nielsen-Studie zufolge – bereits fĂŒr 616 Millionen Euro ein und gaben damit 23 % mehr aus als noch 2017.

Weitere bedeutende und umsatzstarke Shopping-Events

  • Singles Day: Der Singles Day wurde von Studenten der Nanjing UniversitĂ€t 1993 begrĂŒndeten. Als Datum wĂ€hlten sie bewusst den 11. 11. – eine Folge von vier Einsen. Mit umgerechnet 34,78 Milliarden Euro setzte Chinas grĂ¶ĂŸter Online-HĂ€ndler „Alibaba“ am 11. November 2019 innerhalb von nur 24 Stunden um, die erste Milliarde US-Dollar – dank Vorbestellungen – schon nach einer Stunde und sieben Sekunden. Erneut stellte er damit einen neuen Rekord auf. In diesem Jahr (2020) meldet der Konzern bereits eine halbe Stunde nach dem offiziellen Start in einem Zwischenstand, Waren im Wert von 372,3 Milliarden Yuan (etwa 47,7 Mrd. Euro) verkauft zu haben! Anders als in den Vorjahren lockte man dieses Mal jedoch schon seit Anfang November mit Sonderaktionen, die in das Ergebnis einfließen. Der Rekord ist deshalb nicht direkt mit dem Ergebnis des Vorjahres vergleichbar.
  • Cyber Weekend: Erst 2003 riefen ihn OnlinehĂ€ndler ins Leben – als Pendant zum Black Friday, der seine Premiere bereits 1961 in Philadelphia feierte. Umgerechnet 21,9 Milliarden Euro, gaben amerikanische Verbraucher letztes Jahr in den fĂŒnf Tagen von Thankgsgiving bis zum Cyber Monday aus. Ein neuer Umsatzrekord fĂŒr den Handel. Allein die UmsĂ€tze am Black Friday stiegen, laut Adobe Insights, gegenĂŒber dem Vorjahr um 28 % auf 6,2 Milliarden Dollar. Noch kauffreudiger waren „die Amis“ am Cyber Monday: An ihm kauften sie fĂŒr 7,9 Milliarden Dollar ein – und gaben damit 19,7 % mehr aus als noch 2017.
  • El Buen Fin: Auf 101,5 Milliarden Pesos (4,67 Milliarden Euro) wird der Umsatz beziffert, den mexikanische HĂ€ndler 2018 am El Buen Fin ("Das gute Ende") machten. Initiiert wurde das Event vom Staat, um die lokale Wirtschaft zu stĂ€rken. Die Steuerbehörde verlost dabei jĂ€hrlich 150.000 Geldpreise im Gesamtwert von 500 Millionen Pesos. An der Verlosung nimmt jeder teil, der wĂ€hrend des El Buen Fin mit seiner Kreditkarte einkauft. VerbraucherschĂŒtzer warnen deshalb davor, dass sich viele Mexikaner aus Hoffnung auf einen Gewinn verschulden.
  • Dubai Shopping Festival: Von anfangs 1,6 Milliarden US-Dollar bei seiner Premiere im Jahr 1996 ist das Dubai Shopping Festival in den letzten 23 Jahren zu einem echten Umsatzgiganten gewachsen: 5 Milliarden US-Dollar, umgerechnet also 4,53 Milliarden Euro, setzten lokale HĂ€ndler beim letzten Dubai Shopping Festival um, das vom 26. Dezember 2018 bis zum 2. Februar dieses Jahres dauerte. Ähnlich wie in Mexiko können Verbraucher beim Dubai Shopping Festival steuerfrei einkaufen. Die Vereinigten Arabischen Emirate möchten so einerseits den Tourismus ankurbeln und es andererseits der Bevölkerung ermöglichen, preiswert einzukaufen.
  • Diwali Festival (Indien): Drei Milliarden US-Dollar, also rund 2,72 Milliarden Euro, gaben indische Verbraucher vergangenes Jahr beim Diwali-Festival aus. Statista zufolge kauften rund zwanzig Millionen der 1,33 Milliarden Einwohner des Subkontinents online ein – vor allem Feuerwerk und Lichter. Beim Diwali Festival feiern die Hindus nĂ€mlich die RĂŒckkehr ihres Gottes Lord Rama in sein Königreich, die sinnbildlich fĂŒr den Sieg des Lichts ĂŒber den Schatten steht, des Guten ĂŒber das Böse.
  • Boxing Day: "Down under" sorgt eine ursprĂŒnglich britische Tradition jedes Jahr am ersten verkaufsoffenen Tag nach Weihnachten fĂŒr klingelnde Kassen. In Australien strömen Konsumenten jedes Jahr am 26. Dezember in die LĂ€den, um Gutscheine einzulösen und Geschenke umzutauschen. HĂ€ndler kurbeln den Umsatz mit speziellen Aktionen und Rabatten zusĂ€tzlich an. Am Boxing Day 2018 kauften die Australier so, der Australian Retailers Association zufolge, fĂŒr 2,4 Milliarden Dollar (1,49 Milliarden Euro) ein und gaben damit 3,1 Prozent mehr aus als 2017.

Fotos: pexels.com, Quellen: cash.at, springerprofessional.de