Hype aus Asien: Livestream-Shopping pusht E-Commerce

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Hype aus Asien: Livestream-Shopping pusht E-Commerce

Die COVID-19-Pandemie hat Millionen von Verbrauchern dazu gebracht, vermehrt online mit Händlern und Marken zu interagieren, und viele werden das auch noch lange nach dem Ende der Coronakrise fortführen. Auch wenn sich aktuell viele Länder in einer Lockerungsphase mit Wiederöffnung der physischen Geschäften befinden, steht außer Frage, dass die Verlagerung auf Online-Plattformen kein kurzlebiger Trend ist. Der E-Commerce bleibt für viele Nutzer die bevorzugte Kaufmethode.

Durch die Kombination aus einer Art „digitalem Teleshopping“ und Social Commerce bieten sich auf Händlerseite viele Potenziale:

Digitales Teleshopping und Social Commerce

 + Emotionale Bindung an die Marke bzw. das Unternehmen stimuliert Verkäufe und Social Interaction – der Erfolg beruht auf Interaktion und sozialem Austausch. Mit Social-Media-Plattformen können Händler und Marken Engagement, Vertrauen und Markentreue aufbauen – und gleichzeitig ihren Gewinn steigern. Viele Unternehmen verwenden soziale Medien, um ihren telefonischen Kundensupport zu ergänzen, indem sie dort Beschwerden bearbeiten, Fragen beantworten, Hilfestellungen geben und sogar Rückerstattungen über soziale Kanäle ausstellen.

+ Ausschalten von Zwischenhändlern durch direkten Vertrieb (Direct-to-Consumer)

+ Nichts übertrifft derzeit die Reichweite von Social Media Plattformen und Influencern, und die Gewohnheiten verschieben sich immer mehr in Richtung „digital-first“. Die Auswahl der moderierenden Influencer ist jedoch entscheidend – hier sollte man genügend Zeit investieren!

Stichwort: #hydrohype 

Die Entwicklung des Livestream-E-Commerce auf westlichen Plattformen

Immer mehr Plattformen ergreifen Maßnahmen, um diesem Trend zu folgen.

Amazon

So bietet beispielsweise bietet Amazon bereits Live-Sendungen via „Amazon Live“-App an. Dort findet man eine Vielzahl von Kanälen für verschiedenste Produkte.

YouTube

Auch YouTube hat mit „Products in this Video“ die Integration von Produktlinks in Videos entwickelt. Laut einer in den Google/Ipsos-Studie, entdecken 90 % der Nutzer neue Produkte auf YouTube. Dabei geben 80 % der Befragten an, dass sie abwechselnd Google und die Online-Videoplattform verwenden. Darüber hinaus zeigt eine andere Google-Studie, dass in spanischsprachigen Märkten 40 % der Nutzer die Artikel kaufen, über die sie durch YouTube-Videos erfahren haben. Mit diesen Daten ist es unbestreitbar, dass YouTube in den Phasen vor dem Kauf einen wichtigen Platz einnimmt, aber es ist nicht neu, dass Videomarketing für den E-Commerce immer nützlicher wird und als effizientes digitales Schaufenster fungiert, das den Online-Verkauf direkt ankurbeln kann.

Facebook & Instagram

Auch Facebook führt Livestream-Shopping ein: Beim „Live Shopping Friday“ stellen ab sofort ausgewählte Marken ihre Artikel via Facebook Live vor. User können den Live Stream Shopping Sessions ganz einfach mit einem Klick auf den Shop Tab auf den Facebook Pages der Marken beitreten. Nutzer die die Live-Serie verfolgen, können Fragen stellen und direkt einen Kauf abschließen. Facebook arbeitet noch daran, die Facebook als auch die Instagram Shops sowie Facebook Pay auszurollen. Daher ist der Zugang zum „Live Shopping Friday“ momentan noch nicht für alle User weltweit verfügbar.

TikTok

Die Livestream-Sessions von Facebook erinnern an die Live-Shopping-Events der Konkurrenzplattform TikTok. Die sogenannten „Holiday Shop-Along Spectacular“ folgten dem gleichen Prinzip – moderiert wurden diese allerdings von einem beliebten TikToker anstatt von Marken-Vertretern. TikTok baut seine E-Commerce-Möglichkeiten weiter aus: Nun könnte auch In-App-Shopping bald zur Realität werden. Denn man testet aktuell ein Feature, das stark an den Shopping Tab auf Instagram erinnert. TikTok erfreut sich bei den Usern weiterhin stetig wachsender Beliebtheit. Gerade bei den jüngeren Nutzern ist daher anzunehmen, dass TikTok die Plattform der Wahl für Shopping-Inspirationen wird.

Streams über eigene Website

Marken wie zB. Orsay und Tchibo haben ihre Streams ohne große Social ­Plattformen gelöst: über die eigenen Marken-Domains streamen sie ihre Präsentationen.

Elementar wichtig sind jedoch immer die Basics im E-Commerce, die natürlich auch im Livestream-Shopping gelten: Hierzu zählen ausreichende Planung und Bestandshaltung, Payment, Prozesse, Customer Service, schneller Versand und Retourenabwicklung.

Tchibo als Beispiel für Livestream-Shopping