MSTAGE bei der Innovators' Week - Part I // Spotting the Diamond in the Rough - Identifizierung von Webshop-Potenzialen

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Ende Mai waren wir zu Gast bei der Innovators’ Week des Talent Garden Wien. Wir durften dort den E-Commerce Day begleiten und unter anderem zwei Workshops hosten.

Unter dem Motto “Spotting the Diamond in the Rough” widmeten sich unsere Kolleginnen Katrin, Lydia und Geschäftsführerin Melanie der Identifizierung von Webshop-Potenzialen. Dabei drehte sich alles um unsere Top 3 E-Commerce Trends 2023, Usability Heuristics und nützliche Tools, die bei der Analyse von Onlineshops hilfreich sein können. 

The big 3

Worauf es als Onlineshop-Besitzer:in heuer besonders zu achten gilt, hat das Team in Form ihrer Top 3 E-Commerce-Trends herausgestrichen:

 

1. Artificial Intelligence: 

Viele mögen davon vielleicht schon gesättigt sein, dennoch kommt man nicht daran vorbei: Künstliche Intelligenz bleibt weiterhin omnipräsent und ist natürlich auch agenturintern ein großes Thema. Daher fand es auch in unserem zweiten Workshop Platz und wird, ganz klar, auch heuer als einflussreichster Trend des Jahres gehandelt. 

Mehr zum Thema AI findest du in unseren Beiträgen “Arbeitest du noch oder ChatGPTst du schon?” und “Data, Content & AI - a story on how to start”.

 

2. Personalisierung: 

Dass personalisierte Produktvorschläge und Inhalte die Warenkörbe leichter füllen, ist nichts Neues. Dennoch sehen wir im Daily Business immer noch viele Shops, in denen dies nicht der Fall ist und wo Betreiber:innen dadurch bares Geld liegen lassen.

 

3. Verhaltensmuster nutzen

Kognitive Verhaltensmuster seitens der Nutzer:innen erkennen und zum eigenen Vorteil nutzen: 

  • Decoy Effekt: Viele Menschen können sich nicht zwischen zwei Optionen entscheiden oder wählen automatisch die günstigere. Um dem entgegenzuwirken, hat es sich bewährt, ein "asymmetrisch dominiertes Produkt” als dritte Alternative hinzuzufügen. Dabei handelt es sich um ein “Köder-Produkt” (decoy = Köder / Lockvogel), das eigentlich gar nicht unbedingt gekauft werden, aber die Entscheidung auf das teurere Produkt lenken soll. 
  • Paradox of Choice: Kurz gesagt: Zu viele Auswahlmöglichkeiten behindern die Entscheidungsfindung. Das Sortiment sollte daher entweder prinzipiell eher schmal gehalten oder bei großer Auswahl tief organisiert und kleiner kategorisiert werden. 
  • Anchoring: Wenn Menschen mit neuen Informationen (wie zB Zahlenwerten) konfrontiert werden, die sie unterbewusst als Referenzpunkt nutzen, um daran ihre Einschätzung festzumachen (zB bei Preisen), spricht man vom Ankereffekt. Diesen Effekt kann man nutzen, indem man zb Produkte mit höherem Preis zuerst nennt oder Streichpreise einführt. 

 

Usability Heuristiken

Jakob Nielsen entwickelte bereits 1995 die folgenden zehn Prinzipien, anhand derer mit wenig Aufwand objektive Aussagen über die Benutzerfreundlichkeit eines Systems getroffen werden können. Dabei handelt es sich um grobe Faustregeln und nicht um klare Usability Richtlinien. 

Ein paar der relevantesten haben wir herausgepickt, um sie anhand einiger Tipps näher zu erläutern: 

 

Design folgt Funktion:

  • Fokus auf die Nutzer:innenfreundlichkeit (Matching von User Needs und Produkten)
  • Design simpel und wiedererkennbar gestalten (zB Navigation, CTAs)
  • Nutzung von unterschiedlichen Endgeräten beachten

 

Usability Standards:

  • besser auf bewährte Standards setzen anstatt neue festzulegen, da Nutzer:innen bestimmte Verhaltensmuster bereits von anderen Websites gelernt haben (zB Wording, Icons, auf bekannte Nutzungsmuster achten)
  • immer die Needs der Zielgruppe im Auge behalten

 

Sichtbarkeit des Systemstatus:

  • Nutzer:innen stets über den aktuellen Systemstatus informiert halten (zB Fortschrittsbalken im Checkout-Prozess, hilfreiches Error Feedback)

 

Hilfe für Nutzer:innen:

  • Fehlermeldungen immer in klarer Sprache und abgestimmt auf die Zielgruppe formulieren
  • Hilfestellungen als konstruktive Lösungen vorschlagen und für den User einfach auffindbar machen (zB FAQs, direkten Kontakt)

Hilfreiche Tools zur Erkennung von Optimierungsmöglichkeiten

Zur Analyse und Aufdeckung möglicher Webshop-Potenziale stehen uns unterschiedlichste Tools zur Verfügung. Einige davon sind kostenlos und eher basic, andere wiederum sehr ausgeklügelt und komplex. Der nachstehende Auszug stellt natürlich nur einen Bruchteil verfügbarer Analysetools dar und soll der Orientierung und als erste Hilfestellung dienen: 

 

Google Trends:

  • zum Erforschen von Suchtrends und relevanten Keywords inklusive regionaler und zeitlicher Daten.

Wichtig: Google Trends liefert ausschließlich aggregierte und indizierte Daten, keine tatsächlichen Zahlen zum Suchvolumen

 

diverse Browser Plugins:

  • zum Analysieren und Aufdecken von technischen SEO-Problemen, wie zB Redirects, Meta Descriptions oder Titeln 
  • zB seerobots, SEO Meta in 1 Click,...

 

Cloudinary:

  • liefert detaillierte Informationen dazu, welchen Einfluss Änderungen bei Bildgröße, -format, und -qualität auf die Performance haben

 

Optimal Workshop:

dieses Tool hilft aufzuzeigen und zu verstehen, wie leicht Nutzer:innen Informationen finden und auch wie sie diese kategorisieren würden:

  • Ergibt das Labeling für meine User:innen Sinn?
  • Ist mein Content logisch gruppiert?
  • Können Nutzer:innen die Informationen, die sie suchen, leicht finden?

 

Ryte:

ist ein sehr umfangreiches Tool, das Einsicht in ganz viele Bereiche der Webshop-Optimierung gibt: 

  • Performance (Keyword-Performance, broken pages, welche Seiten bringen den meisten Traffic,...)
  • Website Visibility
  • identifiziert kritische Probleme
  • liefert Aufschlüsse zur Verbesserung der Content Strategie
  • und viele weitere

 

Let’s wrap it up

Einfache Steps, um den eigenen Onlineshop zu pimpen und “Diamonds in the Rough” zu entdecken:

  • aktuelle Trends im Auge stets im Auge behalten
  • grundlegende Usability-Regeln beachten
  • Tools nutzen, um Rückschlüsse ziehen und Verbesserungspotenziale aufdecken zu können

Unterstützung vom Profi

Wer sich von all den Möglichkeiten erschlagen fühlt oder Unterstützung beim Aufdecken von Optimierungsmöglichkeiten benötigt, ist bei unseren Expert:innen genau richtig. Gemeinsam tauchen wir in euren Shop ein, decken verborgene Chancen auf und entwickeln darauf basierende Strategien.